Die Legende vom „Mythos“ Hawaii einsaugen !

3,8 Kilometer schwimmen, 180 Kilometer Rad fahren, 42,195 Kilometer laufen. ESV Triathlet versuchte sich in Neuseeland für den Ironman qualifizieren. Hameln/Taupo ( olz ). Der 34-jährige Triathlet  Michael Bartels vom ESV Eintracht Hameln war im März drei Wochen in Neuseeland, um sich dort für einen der wenigen Startplätze, des Ironman, den Hawaii-Triathlon in Kona zu qualifizieren. Dabei geht es ihm darum, noch einmal nach 2001 den Mythos Hawai einzusaugen. Schuld an dieser Sucht ist vielleicht die verpasste Chance im Vorjahr bei der deutschen Qualifikation in Frankfurt, wo er an aussichtsreicher Position liegend, der „Reißzwecken-Attacke“ eines Verrückten zum Opfer fiel und den Ironman nur zuende fuhr um sich und seine mitgereisten Fans nicht zu enttäuschen.

Um sich 2001 für Hawaii zu qualifizieren war Michael Bartels den schweren Weg gegangen, denn in Roth hatte er den Qualifikationsplatz mit einer Gesamtzeit von 09:45 Stunden um knapp 90 Sekunden verpasst . Sechs Wochen später wollte er es noch einmal wissen und in Kanada machte er „das Rennen seines Lebens“. Er sicherte sich unter 1700 Startern mit einem 49. Platz in der Gesamtwertung und dem 8. Platz in der Altersklasse direkt einen Startplatz in Kona. Hawaii war dann „nur“ noch die Kür.

Gerne erinnert er sich wie viele andere auch an den Fernsehschirmen, an den Schwimmstart, die endlos erscheinenden Highways auf dem Rad und den flimmernden Asphalt beim Laufen. „Ich hatte mein Zeil erreicht, ich war dabei den Mythos zu überprüfen, Zeit und Platzierung spielten für mich überhaupt keine Rolle“, so Bartels.  Konnten es auch nicht, da man ja als „normal Sterblicher“, im Gegensatz zu Profis wie Leder, Hellriegel und Zäck, noch einem Broterwerb nachgeht, um sich diesen Start zu ermöglichen. Hauptsache dabei sein und die Legende vom „Mythos“ aufsaugen. Am Ende erlebte er eines seiner bisher schwierigsten Rennen mit einer Platzierung im ersten Viertel des Feldes (Platz 368 Gesamtwertung) und der Bestätigung ein echter Ironman zu sein.

Nach der Reißzweckenattake ist nun fast ein Jahr vergangen und deshalb auch für Michael Bartels Zeit für neue Taten. Statt Regeneration hieß das Ziel Ironman Neuseeland 2003 am Samstag dem 01. März 2003, Ort: Taupo, Start: 07:00 Uhr Ortszeit. Der Ironman Neuseeland ist die Auftaktveranstaltung zu einer Serie von weltweit ca. 20 Qualifikationsrennen zum Ironman Hawaii. Der besondere Reiz an diesem Rennen ist , neben der geographischen Lage auch der Zeitpunkt um diese Jahreszeit. Die Vorbereitung begann deshalb schon unmittelbar im Anschluß an die Saison im Oktober 2002. Die  durchschnittliche wöchentliche Trainingszeit lag bei ca. 13-15 Stunden und witterungsbedingt im Bereich Schwimmen mit 9 bis-11 Kilometer Wasserarbeit sowie 50 bis 70 Kilometer Laufen pro Woche.

Hinzu kamen Radeinheiten von jeweils 2-3 Stunden an den Wochenenden. Da das Radtraining natürlich zu kurz kam, hatte Michael Bartels Mitte Januar noch ein 10-tägiges Trainingslager auf Mallorca eingebaut und bei dieser Gelegenheit auch mal einige Kilometer mit dem Team Telekom gekurbelt. Mit nicht zu hoch gesteckten Erwartungen machte sich  Bartels dann auf die 24 Stunden dauernde Anreise nach Neuseelnd. Bei der Abreise sagte er: “Ich gehe gut vorbereitet in einen schweren Wettkampf und das oberste Ziel ist wie immer das Finishen, denn jeder, der den Wettkampf bis zum Ende durchsteht ist ein Sieger und wer weiß, wenn alles gut geht, heißt es am Ende see yuo in Kona “.

Es ging dann in Neusseland zwar alles gut, bei optimalen Wetterbedingungen und Wassertemperaturen von 21 Grad Celsius und Gesamtplatz 127 unter 1200 Teilnehmern, in der Altersklasse der Rang 32 in der Zeit von 10 Stunden, 21 Minuten und 5 Sekunden reichten dann allerdings doch nicht für die Qualifikation, obwohl er über die 3,8 Kilometer eine neue Bestzeit in 1:00:50 Stunden schwamm, die 180 Kilometer auf dem Rennrad in 5:30:51 Stunden (33er Schnitt) herunterstrampelte und den abschließenden Marathon in 3:44:46 Stunden lief. Um sich zu qualifizieren hätte es eine Zeit deutlich unter 10 Stunden sein müssen. Das Ergebnis ist allerdings keine Enttäuschung  für den Ausnahme-Athleten, der sich bald neuen Herausforderungen stellen wird, den keiner glaubt, das ihm einmal Hawai-feeling reicht.

Für die Statistik:

Michael Bartels (34), ESV Eintracht Hameln Triathlonabteilung

Schnellstes Rennen: 09:45 Stunden 2001 in Roth

Bisherige beste Einzelzeiten:

 3,8 Kilometer   Schwimmen            1:03 Stunden  2001 Ironman in  Kanada

180 Kilometer   Radfahren              5:06 Stunden  2001 Ironman Europe Roth
42,195 Kilom.   Laufen                    3:24 Stunden  2001 Ironman Europe Roth 

www.stellenangebote-forum.de